Kinder als Risikogruppe und Möglichkeiten zur Selbstverteidigung

Die meisten Eltern bringen ihren Kindern bei, dass Gewalt gegenüber anderen schlecht ist und Auseinandersetzungen mit Worten geklärt werden sollen. Dieses Erziehungsprinzip ist im Grunde genommen auch genau richtig und soll ein friedliches Miteinander gewährleisten. Doch Kinder können manchmal in Situationen geraten, in denen ihnen eine wortgewandte Diskussion nicht weiterhelfen wird.

Noch immer hören wir fast wöchentlich in den Medien von Kindern, die auf dem Spielplatz oder dem Heimweg von fremden Menschen angesprochen und entführt worden sind. Nähert sich ein Fremder einem Kind mit der Absicht, es zu entführen oder ihm Gewalt anzutun, werden Worte allein die Situation nicht entschärfen. Doch wie können Kinder und natürlich auch Jugendliche sich den körperlich überlegenen Erwachsenen gegenüber behaupten und welche Möglichkeiten zur Selbstverteidigung für Kinder gibt es?

Selbstverteidigung für Kinder

Selbstverteidigung für Kinder – eine Anleitung zum Kampf gegen Erwachsene?

Natürlich ist es schwer vorstellbar, dass es kleines Kind im zarten Alter von 8 oder 9 Jahren sich körperlich gegen einen Erwachsenen mit einer Körpergröße von 1,90 m und bulligen 100 kg zur Wehr setzen kann. Das Problem hierbei ist, dass die meisten Menschen bei dieser Vorstellung direkt an einen Zweikampf Mann gegen Mann denken. Diesen wird es natürlich im geschilderten Fall nicht geben – er wäre innerhalb weniger Sekunden vorbei.

Tatsächlich lehren Selbstverteidigungskurse für Kinder keine ausufernden Kampfsituationen, sondern das Nutzen des Überraschungsmoments. Die Kinder sollen lernen, schmerzempfindliche Stellen am Körper des Erwachsenen zu lokalisieren und diese mit gezielten Tritten und Schlägen zu treffen, um den Täter kurzzeitig über Schmerzen handlungsunfähig zu machen. Die kurze Zeitspanne bis zur Erholung muss allerdings genutzt werden, um die Flucht anzutreten und überall nach Hilfe zu suchen. Auch dies gilt als Schwerpunkt innerhalb der Kurse und wird intensiv geübt. Ein weiterer, wichtiger Baustein in Kursen zur Selbstverteidigung für Kinder ist das Erlernen von Selbstbehauptung.

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Um ein Kind selbstbewusst und stark ins Leben schicken zu können, muss man ihm zuerst einmal vermitteln, wo seine Grenzen sind und wie es diese durchsetzen kann. Im Vordergrund stehen die Fragen „Möchte ich das jetzt in dieser Situation?“ und „Was kann ich tun, um anderen zu signalisieren, dass ich dies gerade gar nicht will?“. Die Kursleiter helfen den Kindern dabei, jederzeit „Stopp“ sagen zu können, wenn etwas gegen ihren Willen mit ihnen geschieht. Aus der Erkenntnis, dass jeder Mensch die Grenzen der Kinder respektieren muss, erwächst bei ihnen im Umkehrschluss natürlich auch das Verständnis dafür, die Grenzen anderer stets zu akzeptieren. Die Selbstverteidigungskurse für Kinder möchten also zusätzlich dazu beitragen, Opfer von psychischen Angriffen (Mobbing) zu stärken und die Täter für ihr Verhalten zu sensibilisieren. Weitere Interessante Informationen zu Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Kinder findet ihr auch hier.

Was Eltern tun können und sollten

Grundsätzlich können und müssen die Eltern von Anfang an dazu beitragen, ihre Kinder für Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Die klassische Warnung „Nimm keine Süßigkeiten von Fremden an und steige nicht einfach zu jemandem ins Auto!“ macht da nur den Anfang. Sobald der Nachwuchs in ein Alter kommt, in dem er mehr Freiheiten für sich einfordert, muss er ein grundlegendes Verständnis dafür entwickelt haben, welche Situationen gefährlich sein können und welche nicht.

Sicherheitsbewusste Eltern vermitteln ihrem Kind daher, dass eine reale Gefahr nicht nur von Leuten ausgeht, die „böse“ aussehen – nein, im Gegenteil: Häufig verbergen sich Täter hinter einem netten Lächeln, adretter Kleidung und einer freundlich dargebotenen Hand. Sie erklären ihren Sprösslingen, dass es absolut in Ordnung ist, Fremden gegenüber misstrauisch zu sein, auch wenn diese scheinbar nur nett sein wollen. Kinder müssen nicht mit fremden Menschen sprechen und diesen folgen, nur weil sie freundlich zu ihnen sind.

Gefahr für Kinder durch fremde Menschen

Das ist eine sehr wichtige Regel, die schon kleinen Kindern vermittelt werden sollte. Die Eltern dürfen ihren Nachwuchs gerne dazu anhalten, sich nie allein in eine potentiell gefährliche Situation zu begeben. Befindet sich das Kind in einer großen Schar mit Gleichaltrigen, kann es nicht nur sein soziales Netzwerk weiter ausbauen, sondern auch den Schutz der Gruppe genießen.

Selbstverteidigungsmittel für Kinder

Während es vermutlich kaum Sinnvoll ist, noch sehr jungen Kindern Selbstverteidigungsmittel mit auf den Weg zu geben, stellt sich vielen Eltern jedoch Frage ob sich ihre etwas älteren Kinder – ab dem Teenager Alter – in einer Notsituation unter Umständen effektiv mit einem Selbstschutzmittel zur Wehr setzten könnten. Genau genommen kommt hier ausschließlich Pfefferspray in Frage, da dieses zumindest in Deutschland nicht dem Waffengesetz unterliegt, und daher auch kein Mindestalter erforderlich ist.

Ob man seinem Kind Pfefferspray geben soll oder lieber nicht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es stellt sich hier die berechtigte Frage – Ist mein Kind verantwortungsbewusst genug und kann es im Notfall auch mit dem Abwehrspray richtig umgehen? Wir sind der Meinung, dass unter entsprechenden Voraussetzungen auch Kindern und Jugendlichen der Zugang zu dieser Selbstverteidigungsmöglichkeit nicht verwehrt werden sollte, denn gerade die jüngsten und schwächsten in unserer Gesellschaft werden leider regelmäßig zu Opfern und sollten daher jede Möglichkeit bekommen sich zu verteidigen. Doch welchen Pfefferspray soll ich meinem Kind geben? Auch wenn in Deutschland prinzipiell jeder als Tierabwehrspray gekennzeichnete Pfefferspray, also auch Pfefferpistolen wie beispielsweise der JPX Jet Protector unter den entsprechenden Voraussetzungen ohne Altersbeschränkung geführt werden dürfen, ist es hier vermutlich sinnvoller auf klassische Sprays in der Dose (idealerweise mit Sprühnebel) zurückzugreifen, da diese in ihrer Handhabung äußerst einfach sind.

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Taschenalarm und GPS Tracker

Für jüngere Kinder kämen als Alternative zu Pfefferspray unter Umständen sogenannte Taschenalarme, auch als Schrillalarme bezeichnet, in Frage. Diese kleinen Personenalarme lösen bei betätigen einer Taste oder herausziehen einer Sicherung einen äußerst lauten Alarm aus, wodurch ein Angreifer abgeschreckt, sowie Passanten aufmerksam gemacht werden können. GPS Tracker für Kinder hingegen übermitteln die aktuelle Position des Kindes und sind je nach Modell auch mit einer Notfalltaste oder Geofencing Funktionen (Information an die Eltern wenn das Kind einen vorab definierten Bereich verlässt) ausgestattet. Diese Ortungsgeräte für Kinder sind dabei in verschiedenen Ausführungen, wie beispielsweise als Uhr oder Schlüsselanhänger erhältlich. Zudem existieren auch verschiedene Apps, welche am Smartphone installiert werden können und ähnliche Möglichkeiten bieten.

GPS Tracker als Kinderuhr

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Diese wasserdichte Kinderuhr mit GPS kombiniert verschiedene nützliche Funktionen in einem und eignet sich hervorragend zur Ortung Ihrer Kinder. Diese Smartwatch ermöglicht es zu telefonieren (eischließlich Videotelefonie), Nachrichten zu versenden und per Knopfdruck einen SOS Notruf abzusenden. Außerdem ist es möglich aus entfernen Fotos mittels der integrierten Kamera zu machen. Durch das Geo-Fencing werden sie unmittelbar informiert, sobald ihr Kind einen vorab definierten Bereich verlässt. Die erstmalige Installation ist nach einlegen einer entsprechenden Micro Sim Karte in wenigen Minuten über die App erledigt. Zu beachten ist, dass die permanent aktivierte GPS Funktion natürlich einen gewissen Stromverbrauch mit sich bringt – der Akku muss daher in der Regel jeden zweiten Tag aufgeladen werden.

Technische Details

  • Gewicht: ca. 50g
  • Sichtbare Bildschirmdiagonale: 3,7cm (2 Zoll)
  • Verschiedene Ausführungen erhältlich

Ein abschließender Appell an die Zivilcourage

Wir alle müssen unsere Kinder vor Übergriffen schützen – wenn euch eine Situation seltsam vorkommt, dann geht dem ganzen bitte lieber einmal zu oft als einmal zu wenig nach. Leider denken zahlreiche Menschen „Was geht mich das an?“, „Ich kann doch sowieso nichts tun?“ oder: „Da kümmern sich sicherlich auch andere darum?“ Genau diese Gleichgültigkeit und Ignoranz ermöglicht es potentiellen Straftätern oftmals gefahrlos und unbehelligt zu agieren.

Also schaut nicht weg, sondern handelt!